Leben heißt Begegnung

Haben Sie auch eine „Lieblingsserie“ oder einen „Lieblingsfilm“? Die neue „Staffel“ der „Serie“ Advent in Schwieberdingen lief am vergangenen Sonntag an, eine MEINER „Lieblingsserien“ hier in unserer Gemeinde. Die Vorfreude auf den Advent – und damit auch auf eine beliebte Schwieberdinger „Serie“ – beginnt bei mir mit dem gelben Plakat, das zum jährlichen ökumenischen Gemeindetag am 1. Advent herzlich in die Turn- und Festhalle einlädt. Wo immer im Ort man unterwegs ist, dieses gelbe Plakat strahlt! Folgt man der Einladung, spiegelt sich dieses Strahlen schon beim Betreten der Festhalle in allen Gesichtern wider. Wo man auch hinsieht: ein Lächeln, ein kurzer Gruß, ein freundliches Wort hier, eine Umarmung dort. Schöner kann man die Adventszeit doch gar nicht beginnen!

Leben heißt Begegnung!

Nach der Begrüßung durch Pfarrer Moussavou von der katholischen Kirchengemeinde hörten wir gebannt den Klängen des Posaunenchors zu, um dann selbst dazu zu singen bis die 1. Kerze am großen Adventskranz brannte.

Pfarrer Stuber lud anschließend die Kinder zu einer – bekannten und doch neuen – Begegnung ein: Sie durften auf ihre Weise Gottesdienst feiern.

Pfarrer Stuber erinnerte uns daran, dass immer schwieriger wird, zwischen dröhnenden Lautersprecherboxen und grell flackernden Werbebildern die stillen und kleinen Begegnungen zu finden.

Nach den hellen Stimmen der Strohgäukantorei erzählte uns Frau Hanne Schuler in Begleitung zweier Frauen von deren Begegnung: Maria und Elisabeth. Beide konnten ihr Glück kaum fassen, denn sie waren schwanger.

Leben heißt Begegnung! Mit diesen Worten von Martin Buber brachte uns Frau Schuler noch ein bisschen zum Nachdenken. Über Begegnungen in unserem eigenen Leben. Begegnungen, die uns voran brachten, Begegnungen, die uns glücklich machten, aber auch Begegnungen, auf die wir hätten verzichten können, weil sie uns vielleicht aus der Bahn gebracht haben. Unser Leben ist die Geschichte unserer Begegnungen. Weihnachten – das vorläufiges Ende dieser „Serie“ – ist das Fest der Begegnungen, besonders mit Gott und seinem scheinbar winzig kleinen Sohn.

Später wollte sie dann noch von den Kindern wissen, was sie in der Zwischenzeit erlebt hatten. Die „Serienkenner“ fassten die gesamte „Staffel“ schnell zusammen und kamen gleich zum Wesentlichen, der Geburt Jesu. Andere erzählten Einzelheiten dieser „Serie“, wie sich Maria und Elisabeth in ihren Häusern begegnet sind.

Mit Klängen der Strohgäukantorei, der Gemeinde und schließlich des Posaunenchors fand der Familiengottesdienst sein Ende. Der Erlös ist für das Projekt Aidswaisen in Malawi bestimmt. Hierzu konnte man sich ausführlich am Projektstand informieren.

Die „Serie“ Advent, also unser Gemeindetag, allerdings hielt noch viele Begegnungen bereit, denn echte „Serien-Fans“ nahmen zusammen das Mittagessen ein und kauften die Lose-Eimer leer.

Leben heißt Begegnung, z.B. mit den Märkchenverkäufern, den Bedienungen, den Essensausgebern, den Getränkeverkäufern, den Verkäuferinnen am Eine-Welt-Stand, den Loseverkäufern, den Verteilern der Gewinne, den Küchenhelfern, den Servicekräften bei Kaffee und Kuchen, den Helfern an der Garderobe, den Kuchenspenderinnen, dem Roten Kreuz …

Allen „Serien-Fans“ ist klar: Fortsetzung folgt – und zwar jeden Sonntag bis zum „Serien-Ende“ am Heiligen Abend, an dem wir dem Christuskind begegnen dürfen!

Denn Leben heißt Begegung!

Und dann können wir uns alle auf eine weitere neue „Staffel“ freuen, wenn nächstes Jahr wieder die gelben Plakate im Ort erstrahlen!

 

Christiane Weigold